Bruderschaft der Black Dagger
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Wrath
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Wrath


Anzahl der Beiträge : 1848
Anmeldedatum : 14.06.11
Alter : 42

Euer Chara
Partner: Beth
Gattung: Vampir (reinrassig)
Job:

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BeitragThema: Leseprobe   Leseprobe I_icon_minitimeSa Sep 17, 2011 9:12 pm

Darius sah sich im Club um und betrachtete das Gewimmel halbnackter Menschen auf der Tanzfläche. Das Screa­
mer’s war heute Abend gerammelt voll, überall saßen und
standen in Leder gekleidete Frauen und Männer, die willentlich so aussahen wie Experten auf dem Gebiet diverser
Gewaltverbrechen.
Darius und sein Begleiter passten perfekt hierher.
Nur, dass sie tatsächlich Killer waren.
»Du willst das also wirklich durchziehen?«, fragte Tohrment.
Darius sah dem anderen Vampir über den niedrigen
Tisch hinweg in die Augen. »Ja. Will ich.«
Tohrment ließ seinen Scotch im Glas kreisen und verzog
den Mund zu einem grimmigen Lächeln. Nur die äußersten Spitzen seiner Eckzähne blitzten dabei hervor. »Du bist
verrückt, D.«
»Das wusstest du doch schon vorher.«
Tohrment hob achtungsvoll sein Glas wie zum Toast.
»Schon, aber diesmal hängst du die Messlatte wirklich
hoch. Du willst die Transition eines unschuldigen Mädchens, das keinen blassen Schimmer hat, worauf zum Teufel es sich einlässt, in die Hände eines Mannes wie Wrath
legen. Das ist total kaputt.«
»Er ist nicht schlecht. Auch wenn er so aussieht.« Darius
leerte sein Bier. »Außerdem solltest du ihm etwas mehr Respekt entgegen bringen.«
»Ich respektiere ihn wie die Hölle. Aber es ist trotzdem
eine schlechte Idee.«
»Ich brauche ihn.«
»Bist du dir da ganz sicher?«
Eine Frau in einem ultrakurzen Minirock, Stiefeln bis zu
den Oberschenkeln und einer Korsage aus Münzen schlenderte am Tisch vorbei. Ihre Augen funkelten hinter großzü-
gig aufgetragener Wimperntusche, und sie ließ die Hüften
kreisen, als hätte sie ein extra Gelenk darin.
Darius schenkte ihr keine Beachtung. Ihm war heute
nicht nach Sex.
»Sie ist meine Tochter, Tohr.«
»Sie ist ein Mischling, D. Und du weißt, was Wrath von
Menschen hält.« Tohrment schüttelte den Kopf. »Meine UrUrgroßmutter war auch ein Mensch. Und, quatsche ich in
seiner Gegenwart darüber? Nein.«
Darius hob die Hand, um die Aufmerksamkeit der Kellnerin zu erregen. Er zeigte auf seine leere Flasche und
Tohrments fast leeres Glas. »Ich werde nicht noch eines
meiner Kinder sterben lassen. Nicht, wenn eine Chance besteht, sie zu retten. Abgesehen davon kann niemand sagen,
ob sie überhaupt jemals die Wandlung vollziehen wird. Sie
könnte genauso gut ein glückliches Leben führen, und
nie etwas von dem Erbe erfahren, dass ich ihr mitgegeben
habe. So was hat es schon gegeben.«
Und er hoffte wirklich inständig, dass seine Tochter verschont bliebe. Denn wenn sie die Transition durchmachen
müsste, und wenn sie daraus lebendig und als Vampir hervorginge, würde sie gejagt werden. Wie sie alle.
»Darius, wenn er es überhaupt tut, dann nur, weil er dir
was schuldig ist. Nicht, weil er es will.«
»Hauptsache, er macht es.«
»Aber tust du ihr einen Gefallen damit? Der Mann ist ungefähr so fürsorglich wie eine Schrotflinte, und das erste
Mal kann wirklich hart sein, selbst wenn man vorbereitet
wurde. Was bei ihr nicht der Fall ist.«
»Ich werde vorher mit ihr sprechen.«
»Und wie soll das bitte ablaufen? Willst du einfach zu ihr
hingehen und sagen: ›Hey, du hast mich zwar noch nie gesehen, aber ich bin dein Papa. Und übrigens, wo wir uns gerade so nett unterhalten: Du hast im Evolutionslotto gewonnen. Du bist ein Vampir! Bring die Wandlung rasch hinter
dich und dann fahren wir zusammen nach Disneyland!‹«
»Das ist nicht komisch.«
Tohrment beugte sich vor, und seine massigen Schultern
zeichneten sich unter dem schwarzen Leder ab. »Du weißt,
ich stehe hinter dir. Ich finde nur, du solltest es dir noch
mal überlegen.« Eine lange Pause entstand. »Vielleicht
könnte ich es tun.«
Darius warf ihm einen ironischen Blick zu. »Und wie
willst du nach der Sache wieder in dein Haus kommen?
Wellsie würde dir einen Pfahl durchs Herz rammen und
dich in der Sonne verbrutzeln lassen, mein Freund.«
Tohrment zuckte zusammen. »Da könntest du allerdings
recht haben.«
»Und danach würde sie sich mich vorknöpfen.«
Beide Männer schauderten.
»Außerdem …« Darius lehnte sich zurück, als die Kellnerin die Getränke vor ihnen abstellte.
Er wartete, bis sie wieder weg war, obwohl sie bei dem dröhnend lauten
Hardcore-Rap vermutlich ohnehin kein Wort verstanden
hätte. »Außerdem leben wir in gefährlichen Zeiten. Wenn
mir etwas zustößt –«
»Dann kümmere ich mich um sie.«
Darius schlug seinem Freund auf die Schulter. »Das weiß
ich.«
»Aber Wrath ist besser.« In der Bemerkung lag keinerlei
Eifersucht. Es war einfach eine Feststellung.
»Keiner ist wie er.«
»Gott sei Dank«, sagte Tohrment mit einem halben Lä-
cheln.
Ihre Bruderschaft, ein enger Zirkel aufrechter Krieger,
die Informationen austauschten und gemeinsam kämpften, war diesbezüglich derselben Meinung. Wenn es um
Vergeltung ging, war Wrath nicht zu stoppen, er jagte ihre
Feinde mit einer Zielstrebigkeit, die schon an Wahnsinn
grenzte. Er war der Letzte seines Geschlechts, der einzig
verbliebene reinrassige Vampir des Planeten; und wenngleich seine Rasse ihn als König verehrte, verachtete er
selbst seinen Status.
Es war beinahe tragisch, dass ausgerechnet er Darius’
Mischlingstochter die besten Aussichten bot, zu überleben.
Wraths Blut – so stark, so unbefleckt – würde ihre Chancen,
die Transition zu überstehen, erheblich erhöhen. Doch
Tohrment lag völlig richtig: Darius hatte dennoch das Gefühl, Casanova eine Jungfrau anzubieten.
Urplötzlich geriet die Menge in Aufruhr, hektisch schubsten sich die Leute gegenseitig zur Seite. Sie machten Platz
für etwas. Oder jemanden.
»Scheiße. Er kommt«, murmelte Tohrment. Er kippte seinen Scotch in einem Schluck hinunter. »Nimm’s mir nicht
übel, aber ich verziehe mich. Bei eurem Gespräch habe ich
nichts verloren.«
Darius sah zu, wie das Meer von Menschen sich teilte,
um einen imposanten dunklen Schatten durchzulassen,
der über ihnen allen aufragte. Der Fluchtreflex ist eindeutig einer der vernünftigeren menschlichen Instinkte.
Zwei Meter purer Terror in schwarzem Leder. Das war
Wrath. Sein Haar war lang und schwarz und fiel von einem
spitz zulaufenden Haaransatz gerade herunter. Eine große,
gewölbte Sonnenbrille verbarg seine Augen, die er niemals
zeigte. Die Schultern waren doppelt so breit wie die der meisten anderen Männer. Sein Gesicht wirkte aristokratisch und
brutal zugleich. Er war ein König per Geburtsrecht, aber das
Schicksal hatte ihn zu einem Soldaten gemacht.
Und diese Welle der Bedrohung, die stets vor ihm herflutete, war seine Visitenkarte.
Als der kühle Hass Darius traf, setzte er die neue Bierflasche an und nahm einen langen Zug.
Er hoffte bei Gott, dass er das Richtige tat.
Beth Randall sah auf, als ihr Redakteur sich auf ihre Schreibtischkante setzte. Sein Blick wanderte ohne Umwege zum
V-Ausschnitt ihres T-Shirts.
»Schon wieder so spät noch im Büro«, murmelte er.
»Hallo Dick.«
Solltest du nicht zu Hause bei deiner Frau und den zwei Kin­
dern sein?, fügte sie im Geist hinzu.
»Was machst du denn da?«
»Ich überarbeite einen Artikel für Tony.«
»Weißt du, es gibt noch andere Wege, mich zu beeindrucken.«
Ach was. Das konnte sie sich lebhaft vorstellen.
»Hast du meine E-Mail gelesen, Dick? Ich war heute Nachmittag auf dem Revier und habe mit José und Ricky gesprochen. Sie sind sich absolut sicher, dass ein Waffenhändler
in die Stadt gezogen ist. Sie haben frisierte Magnums bei
ein paar Drogendealern gefunden.«
Dick tätschelte ihr die Schulter und strich dann wie zufällig über ihren Arm. »Bleib du mal schön bei deinen Polizeiregistern und überlass den großen Jungs die Gewaltverbrechen. Wir wollen doch nicht, dass deinem hübschen
Gesicht was zustößt.«
Er lächelte, und seine Augen bekamen einen träumerischen Ausdruck, als sein Blick an ihren Lippen hängen
blieb.
Diese Schmachtnummer war schon vor drei Jahren langweilig gewesen, dachte sie entnervt. Ungefähr seitdem sie
angefangen hatte, für ihn zu arbeiten.
Eine Papiertüte. Sie bräuchte eine Papiertüte, um sie
sich über den Kopf zu ziehen, wenn sie mit ihm sprach.
Vielleicht mit einem Bild von Mrs Dick darauf.
»Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragte er.
Nur wenn es Frö­sche und Krö­ten reg­net, du Schleimbeutel.
»Nein, danke.« Beth wandte sich wieder dem Computerbildschirm zu und hoffte, er würde den Wink mit dem
Zaunpfahl verstehen.
Endlich trollte er sich, vermutlich in die Bar gegenüber,
die von den meisten Reportern auf dem Heimweg noch aufgesucht wurde. Caldwell, New York, war nicht gerade ein
Karrieresprungbrett für Journalisten, doch Dicks große
Jungs gaben sich gern den Anschein, als trügen sie eine
schwere gesellschaftliche Last auf den Schultern. Genüsslich machten sie es sich an der Theke im Charlie’s bequem
und schwelgten in Erinnerungen an die guten alten Zeiten,
als sie noch für größere, bedeutendere Zeitungen gearbeitet hatten. Der überwiegende Teil von ihnen war genau wie
Dick selbst: mäßig konservative Männer im mittleren Alter,
die zwar kompetent, aber nicht wirklich außergewöhnlich
in dem waren, was sie taten. Caldwell war immerhin eine
Großstadt und nahe genug an New York City, um seinen Anteil am organisierten Verbrechen, an Drogenhandel und Prostitution zu beanspruchen; so hatten sie ausreichend zu
tun. Doch das Caldwell Courier Journal war nicht die Times,
und sie alle wussten, dass keiner von ihnen jemals den Pulitzerpreis gewinnen würde.
Es war ziemlich traurig.
Aber bitte, schau doch mal in den Spieg­el, dachte Beth. Sie
war nur eine Lokalreporterin und hatte noch nie für eine
überregionale Zeitung gearbeitet. Wenn sich bis dahin
nichts änderte, würde sie mit fünfzig die Kleinanzeigen für
ein Käseblatt schreiben und an ihre glorreichen Tage beim
Caldwell Courier Journal zurückdenken.
Sie griff in die M&Ms-Tüte vor sich. Leer. Schon wieder.
Auf dem Weg aus der Nachrichtenredaktion, einem offenen Großraumbüro mit wackligen grauen Trennwänden
zwischen den Schreibtischen, machte sie einen Umweg
über das Schokoriegeldepot ihres Kumpels Tony. Tony aß
ununterbrochen. Für ihn gab es kein Frühstück, Mittag-
und Abendessen: Nahrungsaufnahme war eine Grundkonstante. Solange er wach war, wanderte ununterbrochen
etwas in seinen Mund, und um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten, stellte sein Schreibtisch eine Schatzkammer von Kalorienlieferanten dar.
Beth nahm sich einen Schokoriegel, wickelte ihn aus
und genoss die künstlichen Aromastoffe. Noch während
sie kaute, trabte sie die Treppe hinunter zur Trade Street.
Draußen baute sich die Julihitze vor ihr auf wie eine Mauer;
zwölf drückende, schwüle Blocks lagen zwischen ihr und
ihrer Wohnung. Gott sei Dank lag das chinesische Schnellrestaurant auf halber Strecke und verfügte über eine hervorragend funktionierende Klimaanlage. Mit ein bisschen
Glück würde dort heute die Hölle los sein, und sie könnte
ein Weilchen im Kühlen warten.
Nach dem letzten Bissen Schokoriegel klappte sie das
Handy auf, drückte die Kurzwahltaste und bestellte sich eine Portion Rindfleisch mit Brokkoli. Halb unbewusst
nahm sie im Weitergehen die vertraute, trostlose Umgebung wahr. Auf diesem Teil der Trade Street gab es nur
Nachtclubs, Striplokale und hier und da mal einen Tattooladen. Der Chinese und ein Tex-Mex-Stehimbiss waren die
einzigen Restaurants in der Gegend. Die übrigen Gebäude
hatten noch in den Zwanzigerjahren Büros beherbergt, als
die Innenstadt noch geboomt hatte. Heute standen sie leer.
Beth kannte jeden Riss im Asphalt; die Ampelschaltung war
ihr in Fleisch und Blut übergegangen. Jedes einzelne Geräusch des vielstimmigen Gemurmels, das aus den offenen
Türen und Fenstern drang, hätte sie mitbeten können.
In McG­rinder’s Bar lief Blues, aus dem Zero Sum dröhnte
Techno durch die Glastüren und im Ruben’s hatte jemand
die Karaokeanlage auf volle Lautstärke gedreht. Die meisten Kneipen hier waren einigermaßen anständig, aber es
gab ein paar, von denen sie sich prinzipiell fernhielt. Vor
allem das Screamer’s bediente eine schauerliche Klientel.
Diese Schwelle würde sie definitiv nur mit einer Polizeieskorte überschreiten.
Eine Welle der Erschöpfung überrollte sie. Mein Gott,
war das schwül. Die Luft war so schwer, dass es sich anfühlte, als atme sie Wasser ein.
Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass ihre Kraftlosigkeit nicht nur am Wetter lag. Schon seit Wochen war sie vollkommen fertig, ein Anflug von Depression war nicht mehr
zu leugnen. Ihr Job hatte keine Zukunft. Die Stadt, in der
sie lebte, war ihr gleichgültig. Sie hatte kaum Freunde, keinen Geliebten, noch nicht einmal einen Flirt vorzuweisen.
Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich selbst in zehn Jahren:
Immer noch in Caldwell mit Dick und den großen Jungs,
immer noch Tag für Tag in derselben alten Mühle. Aufstehen, zur Arbeit gehen, versuchen etwas zu verändern, scheitern, allein nach Hause gehen.
Vielleicht musste sie einfach mal hier raus. Raus aus Caldwell. Raus aus dem Caldwell Courier Journal. Raus aus ihrer
elektronischen Familie, bestehend aus Wecker, Telefon und
dem Fernseher, der sie vor ihren Träumen beschützte.
Nichts hielt sie hier außer der Gewohnheit. Mit ihren
Pflegeeltern hatte sie seit Jahren nicht mehr gesprochen,
die würden sie nicht vermissen. Und die wenigen Freunde,
die sie besaß, waren mit ihren eigenen Familien beschäftigt.
Als sie ein Pfeifen hinter sich hörte, verdrehte sie die Augen. Das war das Problem, wenn man in so einer Gegend
arbeitete. Manchmal wurde man blöd angemacht.
Einige anzügliche Sprüche folgten und schon kamen
zwei Typen im Laufschritt über die Straße und hefteten
sich an ihre Fersen. Sie sah sich um. Die Kneipenzone endete hier und vor ihr lag ein langes Stück Straße, das nur
von leeren Häusern gesäumt war. Die Nacht war dicht und
dunkel, aber wenigstens gab es Straßenlaternen, und ab
und zu fuhr ein Auto vorbei.
»Tolle schwarze Haare«, sagte der Größere der beiden,
als er sie eingeholt hatte. »Was dagegen, wenn ich sie anfasse?«
Beth war nicht so dumm, stehen zu bleiben. Die beiden
sahen zwar aus wie College-Jungs in den Sommerferien,
was bedeutete, dass sie vermutlich nur nervig, aber nicht
wirklich gefährlich sein würden. Trotzdem wollte sie es
nicht darauf ankommen lassen. Außerdem waren es nur
noch fünf Blocks bis zu dem chinesischen Restaurant.
Für alle Fälle wühlte sie schon mal in ihrer Handtasche
nach dem Pfefferspray.
»Sollen wir dich irgendwo hinfahren?«, fragte der Große.
»Mein Auto steht ganz in der Nähe. Im Ernst, wie wär’s,
wenn du mitkommst? Wir könnten einen netten kleinen
Ausflug machen.«
Er grinste und zwinkerte seinem Kumpel zu, als würde er
mit dieser total lässigen Tour auf jeden Fall bei ihr landen.
Sein Kumpan lachte, sein dünnes blondes Haar wippte, als
er um sie herum hüpfte.
»Besorgen wir’s ihr doch auf der Rückbank!«, schlug der
Blonde vor.
Scheiße, wo war das verdammte Spray?
Als der Große die Hand ausstreckte und ihr Haar berührte, sah sie ihn durchdringend an. Mit seinem Polohemd und den Khakishorts sah er auf eine smarte Collegeboy-Art gut aus. Der Traum jeder Schwiegermutter.
Er lächelte sie an, und sie beschleunigte ihre Schritte
und konzentrierte sich nur auf das schwache Neonlicht des
chinesischen Restaurants. Sie betete, dass jemand vorbeikäme, doch die Hitze hatte jegliche Passanten vertrieben.
Es war keine Menschenseele zu sehen.
»Willst du uns nicht deinen Namen sagen?«, fragte der
Schwiegermuttertraum.
Ihr Herz klopfte heftig. Das Spray musste in der anderen
Handtasche sein.
Noch vier Blocks.
»Oder ich such mir einfach einen Namen für dich aus.
Mal überlegen … wie wär’s mit Muschi?«
Der Blonde kicherte.
Beth schluckte und holte ihr Handy heraus, nur für den
Fall, dass sie die Polizei rufen müsste.
G­anz ruhig­. Reiß dich zusammen.
Sie stellte sich vor, wie angenehm die kühle klimatisierte
Luft in dem Restaurant sein würde, wenn sie durch die Tür
trat. Vielleicht würde sie sich von dort aus ein Taxi rufen,
nur zur Sicherheit.
»Na komm schon, Muschi«, säuselte der Collegeboy. »Ich
weiß, dass du mich mögen wirst.«
Noch drei Blocks …
Genau als sie vom Bürgersteig stieg, um die Tenth Street
zu überqueren, packte er sie um die Taille. Ihre Füße lösten
sich widerstrebend vom Boden und seine schwere Handflä-
che bedeckte ihren Mund, als er sie rückwärts zog. Sie wehrte
sich wie eine Verrückte, trat und zappelte, dann verpasste
sie ihm einen Schlag aufs Auge und sein Griff lockerte sich.
Blitzschnell entwand sie sich seinem Arm und rannte los,
ihre Sohlen schlugen hart aufs Pflaster, der Atem brannte
ihr im Hals. Ein Auto fuhr auf der Trade Street vorbei, und
sie schrie, als die Scheinwerfer aufblitzten.
Doch da hatte er sie schon wieder eingefangen.
»Du wirst noch darum betteln, du Schlampe«, raunte
der Schwiegermuttertraum ihr ins Ohr, während er sie im
Würgegriff hielt. Er riss an ihrem Genick, bis sie dachte, es
würde brechen, und zog sie weiter in die Häuserschatten.
Sie roch seinen Schweiß und sein Studenten-Aftershave, sie
hörte das Gelächter seines Freundes.
Eine Seitenstraße. Sie zerrten sie in eine Seitenstraße.
Ihr Magen rebellierte, Galle stieg ihre Kehle hinauf. Wü-
tend versuchte sie, frei zu kommen. Die Angst machte sie
stark. Doch er war stärker.
Er schob sie hinter einen Müllcontainer und presste seinen Körper an ihren. Immer noch trat sie um sich, hieb
den Ellbogen zwischen seine Rippen.
»Verflucht noch mal, halt ihre Arme fest!«
Sie erwischte den Blonden noch ordentlich mit dem Absatz am Schienbein, bevor er ihre Handgelenke zu fassen
bekam und sie über ihrem Kopf festhielt.
»Komm schon, du Schlampe, das wird dir gefallen«,
knurrte der Dunkelhaarige, während er versuchte, ihr ein
Knie zwischen die Beine zu schieben.
Er drückte Beths Rücken gegen die Backsteinwand, mit
der einen Hand hielt er sie am Hals fest. Mit der anderen
riss er ihr das T-Shirt herunter; sobald ihr Mund ....
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