Bruderschaft der Black Dagger
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Wrath
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Wrath


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Euer Chara
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BeitragThema: Leseprobe   Leseprobe I_icon_minitimeSa Sep 17, 2011 8:56 pm

»Der König muss sterben.«
Vier einfache Worte. Für sich betrachtet war keines besonders. Doch aneinandergereiht sorgten sie für jede
Menge unerwünschten Mist: Mord. Betrug. Verrat.
Tod.
Rehvenge vernahm die Worte und schwieg, ließ das Quartett in der spannungsgeladenen, muffigen Luft des Arbeitszimmers nachhallen, vier Markierungen eines dunklen,
bösartigen Kompasses, der ihm nur allzu vertraut war.
»Hast du darauf irgendetwas zu sagen?«, fragte Montrag,
Sohn des Rehm.
»Nö.«
Montrag blinzelte und fummelte an seiner silbernen Krawatte herum. Wie die meisten Angehörigen der Glymera
stand er mit beiden Samtschühchen fest auf dem Aubusson-Teppich. Will heißen: An ihm war einfach alles vom
Feinsten, rundherum. Mit seinem Smoking-Jackett und der
Nadelstreifenhose und … Scheiße, waren das wirklich Gamaschen? … sah er aus, als wäre er direkt aus den Hochglanzseiten der Vanity Fair herausspaziert. Und zwar vor
hundert Jahren. Und mit seinem blasierten Gehabe und
seinen schwachsinnigen Visionen war er ein Kissinger ohne
Präsident, was politisches Taktieren betraf: alles Analyse,
null Autorität.
Was diese Zusammenkunft erklärte, oder etwa nicht?
»Sprich nur weiter«, ermunterte ihn Rehv. »Du bist schon
von der Klippe gesprungen. Die Landung wird nicht weicher.«
Montrag verzog das Gesicht. »Ich kann deine Komik
nicht nachvollziehen.«
»Wer ist hier komisch?«
Es klopfte. Montrag drehte den Kopf und präsentierte
sich von der Seite. Er hatte das Profil eines Irish Setters: Das
gesamte Gesicht bestand aus Nase. »Herein.«
Die Doggen, die der Aufforderung folgte, wankte unter
dem Gewicht des Silberservice. Auf einem Ebenholztablett
von der Größe einer Veranda hievte sie die Last durch den
Raum.
Bis sie den Kopf hob und Rehv erblickte.
Sie erstarrte wie ein Standbild.
»Wir nehmen unseren Tee hier.« Montrag deutete auf
den niedrigen Tisch zwischen den zwei seidenbezogenen
Sofas, auf denen sie saßen. »Hier.«
Die Doggen rührte sich nicht vom Fleck, sondern starrte
nur in Rehvs Gesicht.
»Was gibt es?«, herrschte Montrag sie an, als die Teetassen
zu zittern begannen und dabei ein klirrendes Geräusch erzeugten. »Bring uns den Tee, jetzt.«
Die Doggen verbeugte sich leicht, murmelte etwas und
kam langsam auf sie zu, indem sie einen Fuß vor den anderen setzte, als würde sie auf eine eingerollte Schlange zugehen. Sie hielt sich so weit wie möglich von Rehv entfernt,
und als sie das Tablett abgestellt hatte, zitterten ihre Hände
so heftig, dass sie nur mit Mühe die Tassen auf die Untertassen stellen konnte.
Als sie nach der Teekanne griff, war offensichtlich, dass
sie das Getränk überall verschütten würde.
»Das übernehme ich«, meinte Rehv und streckte die
Hand aus.
Als die Doggen zurückzuckte, entglitt ihr der Henkel und
die Kanne segelte durch die Luft.
Rehv fing die kochend heiße Silberkanne mit den Händen auf.
»Was hast du getan!« Montrag sprang von seinem Sofa auf.
Mit eingezogenen Schultern wich die Doggen zurück und
hielt sich die Hände vors Gesicht. »Ich bitte um Vergebung,
Herr. Wahrlich, es tut mir –«
»Ach, halt den Mund und bring uns etwas Eis –«
»Es ist nicht ihre Schuld.« In aller Ruhe fasste Rehv die
Kanne am Henkel an und goss ihnen ein. »Und mir ist
nichts passiert.«
Seine beiden Gegenüber starrten ihn an, als erwarteten
sie, dass er gleich aufspringen und einen kleinen Tanz vollführen würde.
Rehv setzte die Kanne ab und blickte Montrag in die blassen Augen. »Ein Würfel Zucker oder zwei?«
»Darf ich … darf ich dir etwas für die Verbrennung besorgen?«
Rehv lächelte und präsentierte seinem Gastgeber seine
Fänge. »Mir ist nichts passiert.«
Es verstimmte Montrag, dass er nichts tun konnte, und
diese Unzufriedenheit ließ er postwendend an seiner Dienerin aus. »Du bist eine Schande. Geh.«
Rehv blickte unauffällig zu der Doggen. Ihre Gefühle waren für ihn ein dreidimensionales Gebilde aus Furcht, Beschämung und Panik, und das Geflecht war so stoffl ich für
ihn wie ihre Knochen, Muskeln und die Haut.
Mach dir keine Sorgen, dachte er in ihre Richtung. Ich bringe
das in Ordnung.
Verwunderung blitzte in ihrem Gesicht auf, doch die
Anspannung wich aus ihren Schultern, und als sie sich abwandte, wirkte sie viel ruhiger.
Als sie weg war, räusperte sich Montrag und setzte sich
wieder. »Ich glaube nicht, dass wir sie halten können. Sie ist
völlig inkompetent.«
»Warum probierst du es nicht erst mit einem.« Rehv ließ
einen Zuckerwürfel in seinen Tee fallen. »Und entscheidest
dann, ob du einen zweiten willst.«
Er hielt ihm die Tasse hin, aber nicht zu weit, so dass Montrag gezwungen war, noch mal vom Sofa aufzustehen und
sich über den Tisch zu beugen.
»Danke.«
Rehv ließ die Untertasse nicht los, als er einen veränderten Gedanken in das Hirn seines Gastgebers schob. »Frauen
reagieren nervös auf mich. Es war nicht ihre Schuld.«
Abrupt ließ er los, und Montrag musste aufpassen, dass
ihm das zarte Porzellan nicht entglitt.
»Hoppla. Nicht verschütten.« Rehv lehnte sich wieder auf
seinem Sofa zurück. »Es wäre ein Jammer um deinen schö-
nen Teppich. Aubusson, habe ich Recht?«
»Äh … ja.« Montrag stellte seine Tasse ab und runzelte
die Stirn, als könnte er sich seinen Gesinnungswandel gegenüber der Doggen nicht erklären. »Äh … ja, das ist richtig.
Mein Vater hat ihn vor vielen Jahren erstanden. Er hatte
einen kostspieligen Geschmack. Wir haben diesen Raum
dafür entworfen, weil er so riesig ist, und eine Wandfarbe
gewählt, die mit den Pfirsichtönen harmoniert.«
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